- Hallo Olivier, danke, dass du dir die Zeit für uns nimmst! Kannst du dich kurz vorstellen? Erzähl uns etwas über deinen Werdegang, bevor du Teil der Positive Thinking Company wurdest.
Hallo, ja, gerne!
Ich komme ursprünglich aus Lyon und habe in Südfrankreich an der Universität von Toulouse einen Master in Computertechnologien studiert. Nach meinem Abschluss im Jahr 2004 wollte ich reisen, um neue Kulturen und ein neues Land zu entdecken, das viele Möglichkeiten zur Ausübung von Natursportarten (Mountainbiking, Wandern, Skifahren, …) bietet. Ich packte also meine Koffer und landete letztendlich in…Kanada! Dort habe ich bis 2015 als Software-Entwickler/Designer für eine Versicherungsgesellschaft gearbeitet. Im Rahmen meiner 10 Jahre in Nordamerika konnte ich sogar die kanadische Staatsbürgerschaft erhalten.
Im Jahr 2015 haben wir uns als Familie dazu entschieden, nach Frankreich zu ziehen. Dank meiner nun doppelten Staatsbürgerschaft konnte ich mit dem Status eines kanadischen Expatriates als JAVA EE Architect für ein französisches Unternehmen arbeiten.
Gepackt von meiner Leidenschaft für Natursport und angetan von der geografischen Lage der Region Rhône-Alpes, beschlossen wir, nach Savoie zu ziehen. So bin ich 2018 bei Positive Thinking Company am Standort Chambery als Senior IT Consultant, JAVA Solutions Architecture und Development Specialist, gelandet.
- Kannst du uns mehr über deine Position als JAVA Solutions Architecture and Development Specialist erzählen?
Als JAVA Solutions Architecture and Development Specialist habe ich zwei verschiedene Rollen:
80% meiner Zeit widme ich der Projektarchitektur. Genauer gesagt, kümmere ich mich in einem ersten Schritt darum, eine technische Lösung für ein Projekt zu entwerfen. Dazu analysiere ich unter anderem das technologische Umfeld und die Besonderheiten des Unternehmens. Außerdem dokumentiere ich die Anforderungen des Kunden, definiere die Rahmenbedingungen der Zusammenarbeit und mache eine Abschätzung der technischen Kosten.
80% meiner Arbeitszeit widme ich der Projektarchitektur.
Anschließend begleite ich das Projekt praktisch vom Anfang bis zum Ende. Ich lege die Auswahl der Technologien und der verschiedenen Komponenten fest und habe auch eine Rolle als Tech Lead, um die Entwicklung der Solution gemeinsam mit den Teams zu unterstützen und zu steuern.
Abschließend kümmere ich mich um die Automatisierungsphase, indem ich die Solutions auswähle, die in der Azure Cloud implementiert werden sollen.
In den verbleibenden 20% übernehme ich verschiedene Aufgaben auf lokaler Ebene für Chambery. Ich reagiere auf Ausschreibungen, führe Follow-Ups mit Kunden durch und begleite den Vertrieb bei anstehenden Anfragen.
Außerdem übernehme ich diverse Funktionen auf Gruppenebene. Ich arbeite mit den Domain Leadern zusammen und bin zudem Teil des Innovationsforums, um neue Solutions zu entwickeln oder unsere bestehenden Solutions zu überprüfen.
Egal in welcher Rolle ich auch stecke, ich arbeite jederzeit gemeinsam mit einem Team (DOLs, Sales, Tech-Experten, Group Development Team, …).
- Vielen Dank für diese spannenden Einblicke in deine Tätigkeit! Vielleicht kannst du uns anhand eines typischen Projekts die einzelnen Arbeitsschritte eines Architecture and Development Specialists noch einmal genauer erklären?
Bei einem Projekt mit dem Internationalen Automobilverband (FIA) war ich als Solutions Architect bereits in der Pre-Sales-Phase involviert, um auf Ausschreibungen zu reagieren und unsere Solution zu präsentieren. Anschließend habe ich das Architektur-Audit durchgeführt und die Implementierung unserer Solution im Detail geplant. Bei diesem Projekt habe ich mit 3 Entwicklern zusammengearbeitet. Ich für meinen Teil habe mich um die Azure Cloud gekümmert und einige Aspekte der Solution entworfen. Momentan arbeiten wir an der TMA weiter. Als Tech Lead war ich verantwortlich für das Projekt und dessen reibungslosen Ablauf.
- Wo wir gerade von Projekten sprechen, gibt es eines, das dich besonders interessiert hat?
Es ist schwer, nur ein Projekt herauszupicken, aber ich glaube, ich hatte zwei Projekte, die mir besonders viel Spaß gemacht haben. Eines davon war das Projekt mit dem Internationalen Automobilverband (FIA), das ich eben erwähnt habe. Dieses Projekt war in zweierlei Hinsicht sehr interessant. Zum einen mussten wir eine mobile Anwendung entwerfen, bei der wie vor vielen technischen Herausforderungen standen – und das bei einer sehr knappen Zeitplanung. Zum anderen, was den Geschäftsbereich betrifft.
Das zweite Projekt, das ich besonders mochte, war das „Digital Flag Ship China Project“ für unseren Kunden ARaymond. Deren Ziel war es, einen Marktplatz einzurichten, um ihren Produktkatalog in China zu präsentieren. Es war vor allem deshalb interessant, weil wir eine Lösung für einen völlig unbekannten Markt entwickeln mussten.
Grundsätzlich schätze ich an Projekten am meisten, dass man in vielerlei Hinsicht herausgefordert wird, sei es in Bezug auf den Tätigkeitsbereich, die Deadline, etc.
- Wenn ich es richtig verstehe, hast du eine Vorliebe für Herausforderungen. Kannst du uns mehr darüber erzählen, was deinen Job interessant macht?
Was mir besonders gefällt, ist die Möglichkeit, ein Projekt von Anfang bis Ende zu betreuen und dabei immer auf die Vorgaben des Kunden zu achten (Budget, Termin, Agilität der technologischen Architektur), um die beste Solution zu entwickeln. Auch die Tatsache, dass wir unsere bisherigen Erfolge für unsere Kunden weiterentwickeln können, ohne dabei alles zu verwerfen, was wir bereits aufgebaut haben, reizt mich sehr!
Zu guter Letzt ist es bereichernd, zwei Optionen zu haben, um einen Kundenwunsch zu erfüllen: entweder wir starten mit einem leeren Blatt und entwickeln alles von Grund auf oder wir greifen auf ein technologisches Ökosystem zurück, welches wir wiederum an die entsprechenden Gegebenheiten anpassen müssen. Beide Optionen setzen ein gewisses Maß an Kreativität voraus.
- Ich würde nun mal interpretieren, dass du gerne häufiger in „untypischen“ Projekten arbeiten würdest. Bist du in Unternehmen unterschiedlicher Branchen tätig?
Aufgrund meiner Expertise im Finanz- und Versicherungssektor arbeite ich hauptsächlich für diese Art von Unternehmen. Allerdings begleiten ich im Allgemeinen Projekte in allen Bereichen und für alle Funktionen.
- Wie verläuft ein „typischer Tag“ als JAVA Solutions Architecture and Development Specialist?
Ich habe nicht wirklich einen typischen Tag, da ich einer Vielzahl von Tätigkeiten nachgehe. Generell versuche ich, meine Wochen so einzuteilen, dass ich mich nicht zu sehr verzettle. Ich arbeite an etwa 3 oder 4 Themen pro Woche mit mindestens 2 verschiedenen kundenbezogenen Projekten und 2 Nicht-Kunden-Aktivitäten.
Auch innerhalb eines Tages versuche ich, mir meine Zeit aufzuteilen. Ein kleines Beispiel:
– Beantworten meiner Emails zu Beginn des Tages
– Kundenprojekt
– Beantworten meiner E-Mails, wenn ich aus der Mittagspause zurückkomme
– Kundenprojekt und am nächsten Tag widme ich mich einem anderen Projekt.
Diese Organisation ermöglicht es mir, effizient voranzukommen, ohne dabei Zeit zu verlieren.
- Hat sich deine Position verändert, seit du bei Positive Thinking Company eingestiegen bist.
Ich bin bei der Positive Thinking Company als Senior IT Consultant eingestiegen, hatte also bereits zu Beginn eine Position mit viel Verantwortung! Letztes Jahr wurde ich jedoch zum Expert Leader – Solution Architect Leader befördert.
- Hast du bei der Positive Thinking Company eine Zertifizierung absolviert oder konntest dich weiterbilden?
Ja, ich habe im April 2020 die Zertifizierung „AZURE 900“ erworben! Diese Zertifizierung hat es mir ermöglicht, mein Know-how zu formalisieren und den Kunden meine spezifischen Kompetenzen zu belegen.
Derzeit besuche ich mehrere Schulungen. Die erste ist „Azure Architect 303 / 304“ und die zweite ist „Cloud AWS Practitioner“. Ich möchte beide Zertifizierungen noch in diesem Jahr abschließen. Das Ziel dabei ist es, mein Fachwissen über die Cloud und insbesondere über Cloud AWS zu perfektionieren.
- Herzlichen Glückwunsch zu dieser großartigen Entwicklung! Bevor wir zum Ende kommen: was ist deine tollste Erinnerung mit der Positive Thinking Company?
Zu einem Zeitpunkt, als unser Leben noch nicht von einer Pandemie bestimmt wurde … unser Career Committee, welches wir in Belgien durchgeführt haben! Bei diesem Event konnte ich die Mitarbeiter*innen der Gruppe in einem entspannteren Rahmen persönlich kennenlernen.
- Vielen Dank, Olivier, für dieses Interview, das es uns ermöglicht hat, ein wenig mehr über deine Rolle innerhalb der Positive Thinking Company zu erfahren!